Terrassendielen Materialien: ein Ratgeber vom Holzhandel

Wenn die schönen Tage endlich gekommen sind, wird die heimische Terrasse zum perfekten Urlaubsort – direkt bei Ihnen zuhause! Klassisch ist natürlich das Terrassendeck mit Dielen aus Holz: Das zeitlos beliebte Naturmaterial fügt sich perfekt ein in die Natur Ihres Gartens. Seit einiger Zeit gibt es allerdings auch Alternativen zur Holzdiele, welche meist ebenfalls mit einer natürlichen Holzoptik aufwarten, aber noch einige zusätzliche Vorteile versprechen. Im Folgenden möchten wir Ihnen die verschiedenen Terrassenmaterialien vorstellen und deren Vor- und Nachteile betrachten.

Unser Themenüberblick rund um das Thema Terrasse:


WPC oder Holz / Thermoholz: Materialien im Vergleich

Holz

Seit jeher wird Holz als universales Baumaterial genutzt. Als nachwachsender Rohstoff ist Holz nicht nur ein Werkstoff mit Tradition, sondern auch mit Zukunft. Als Terrassenmaterial punktet Holz mit seiner ansprechenden, zeitlos schönen Optik, aber auch damit, sich im Sommer im Gegensatz zu anderen Materialien wie etwa Stein nicht so stark aufzuheizen. Es lässt sich auch vom ambitionierten Heimwerker gut verarbeiten.

Wie Sie wissen, ist die Haltbarkeit von Holz im Außenbereich durchaus unterschiedlich. Man kennt sowohl die Holzbrücke, welche über Jahrhunderte hält, als auch den herabgefallenen Ast im Laub des Waldes, welcher in kleine Krümel zerbröselt. Wie gut sich Holz im Außenbereich behauptet gegen Feuchtigkeit und Holzschädlinge, liegt neben der fachgerechten Konstruktion vor allem an der Holzart, welche maßgeblich die Lebensdauer Ihrer Terrassendielen bestimmt.

Nur bestimmte Holzarten eignen sich als Terrassendiele. Den (Preis-)Einstieg bilden einheimische Nadelhölzer wie Kiefer oder Fichte – diese benötigen allerdings eine Imprägnierung, die sogenannte Kesseldruckimprägnierung. Mehr Haltbarkeit bieten die europäische Lärche oder die Douglasie, dank einem hohen Anteil an natürlichen, schützenden Harzen.

Harthölzer aus fernen Ländern wiederum wachsen unter extremen klimatischen Bedingungen und bieten dadurch eine besonders ausgeprägte Resistenz gegen Schädlinge und Witterungseinflüsse. Tatsächlich gibt es eine Unmenge verschiedener Überseehölzer mit klangvollen Namen, Garapa, Cumaru, Ipé, Afri Kulu, doch am bekanntesten ist sicherlich Bangkirai (tatsächlich ist Bangkirai keine einzelne Holzart, sondern bezieht sich auf eine Gruppe asiatischer Laubbäume wie z.B. „Yellow Balau“). Um sicherzustellen, dass die Überseehölzer aus verantwortlicher Quelle stammen, sollten Sie auf einen nachhaltig ökologischen Anbau achten, z.B. mit FSC-Zertifikat!

Bei Terrassendielen aus Holz ist allerdings eine regelmäßige Pflege durch Ölen vonnöten, um das Holz geschmeidig zu halten, die Splitterbildung zu reduzieren und den natürlichen Holzfarbton vor dem Vergrauen zu bewahren.

Thermoholz

Einheimische Hölzer bieten nicht die besten Widerstandswerte, tropische Hölzer wiederum sind nicht immer ökologisch einwandfrei. Dieses Dilemma wird überzeugend gelöst beim sogenannten Thermoholz, bei dem ökologisch wertvolle einheimische Hölzer in einem Hitzeverfahren veredelt werden. Das wasserdampfbasierte Verfahren benötigt keine Chemie, ist ökologisch völlig unbedenklich und verleiht Hölzern wie Esche, Lärche oder Kiefer exzellente Widerstandswerte. Die Wasseraufnahme wird deutlich reduziert und damit auch das holztypische Quellen und Schwinden. Gleichzeitig wird dadurch Holzschädlingen der Nährboden entzogen. Lediglich die Bruchfestigkeit wird reduziert durch die höhere Sprödigkeit, was kürzere Abstände bei der Unterkonstruktion erfordert.

Thermoholzdielen weisen oft einen attraktiven dunklen Farbton auf, der durch die „Karamellisierung“ des Holzes entsteht. Allerdings ist wie auch bei klassischen Holzdielen ein regelmäßiges Ölen nötig, wenn man diesen Farbton erhalten möchte. Thermoholz lässt sich bei Bedarf unproblematisch entsorgen in Ofen oder Hausmüll. Thermoholzprodukte werden bereits seit den 1990er Jahren produziert und stetig weiterentwickelt. Thermodielen: Mehr als ein Trend, sondern eine attraktive Alternative zu Tropenhölzern!

WPC, BPC und Co.

Sicherlich haben Sie diese kryptischen Kürzel schon einmal gelesen. Kein Wunder, sind diese doch die Trendmaterialien schlechthin im Gartenbereich! Wie auch Thermoholz bieten diese ökologische Vorteile kombiniert mit exzellenter Dauerhaftigkeit, doch punkten WPC/BPC-Dielen noch mit einer hohen Pflegeleichtigkeit. Doch der Reihe nach. Bei Verbundwerkstoffen wird ein hoher Naturfaseranteil (bis zu 70 %) gemischt mit hochwertigen Kunststoffen (Polymeren) und Additiven. Bei WPC sind es Holzfasern (das „W“ steht für „Wood“), bei BPC ist es Bambus (strenggenommen kein Holz, sondern ein schnellwachsendes Gras). Auch aus Reisschalen werden Verbunddielen hergestellt.

Alle diese Dielen haben gemein, dass sie über hervorragende Dauerhaftigkeitswerte verfügen, im Gegensatz zu Holz oder Thermoholz jedoch ohne ein regelmäßiges Ölen auskommen. Kein Vergrauen, keine Splitterbildung! Es gibt WPC Terrassendielen mit Hohlkammer oder massiv, letztere sind zwar teurer, aber auch (noch) länger haltbar.

Vor allem echte Markendielen glänzen durch ihre Farbkonstanz (vor minderwertiger Qualität raten wir bei WPC-Dielen ab – diese können im Zweifelsfall nach gewisser Zeit wie billiges Plastik aussehen!). Gleichzeitig lässt sich WPC und Co. leicht verarbeiten, auch ohne sichtbare Verschraubung, und ist erhältlich in exklusiven Ausführungen wie extrabreiten Dielen. Verbunddielen heizen sich allerdings im Sommer etwas mehr auf als Dielen aus Massivholz.

Fazit

Welches Material ist für Sie das richtige? Dazu gibt es natürlich keine einfache Antwort. Neben „objektiven“ Erwägungen, etwa der gewünschten Lebensdauer in Abhängigkeit Ihrer individuellen Bedingungen vor Ort, kommen auch „subjektive“ Faktoren hinzu, die Sie für sich selber beantworten müssen. Wie wichtig ist Ihnen, dass die Dielen zu 100 % aus Natur bestehen? Wie wichtig die Nachhaltigkeit? Welchen Pflegeaufwand sind Sie willens, auf sich zu nehmen? Diese Fragen sollten Sie im Vorfeld klären. Hilfreich ist sicherlich das Gespräch mit echten Fachberatern, wie z.B. unseren Terrassenprofis!

Weitere Infos: Barfußeignung und co-extrudierte Oberflächen

Neben Optik, Haltbarkeit und Nachhaltigkeit der Dielen können auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Laufen Sie z.B. gerne barfuß? Eine Terrasse aus Holzdielen wird nie garantiert 100 % splitterfrei sein, auch wenn Sie dies erheblich reduzieren können durch glatte, gebürstete Oberflächen und regelmäßiges Ölen. Auch die Holzart selbst spielt eine Rolle. Hochwertige Harthölzer sowie Thermoholz splittern bei entsprechender Pflege viel weniger als etwa Lärche.

Wer hier auf Nummer Sicher gehen möchte, setzt auf Verbunddielen z.B. aus WPC. Bei den Top-Marken wird die Splitterfreiheit garantiert.

Bei co-extrudierten Oberflächen schützt eine allseitige Kunststoffummantelung die Dielen in besonderem Maße vor Kratzern, Flecken und eindringendem Wasser, was auch das typische Quellen und Schwinden extrem einschränkt. Sogar Terrassenkonstruktionen ohne das typische Gefälle, um Wasser ablaufen zu lassen, werden so möglich!

Wir hoffen, dass wir Ihnen bei der Auswahl des richtigen Terrassenmaterials weiterhelfen konnten! Weitere Fragen beantworten wir Ihnen gerne bei uns vor Ort in Kaiserslautern. Als Holzfachhandel mit über 60 Jahren Tradition bieten wir Ihnen das nötige Fachwissen, und die verschiedenen Terrassenmaterialien können Sie live erleben in unseren mit Herzblut gestalteten Ausstellungsbereichen.